KOLUMBIEN IST WIE EINE SCHACHTEL PRALINEN 2025 - Teil 4

Andrea
19.04.2025
Travel
Colombia

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Kolumbien ist das einzige Land Südamerikas, das sowohl am Pazifik als auch am Atlantik beziehungsweise an der Karibik liegt. 2.900 km Küste bieten eine Vielfalt an Stränden. Von den Dschungelwäldern im Chocó, deren Flüsse die Strände schwarz färben, bis zu den Wüsten der Guajira. Unser nächstes Hotel "Casa Barlovento" liegt im Paradies abseits des Massentourismus. Uns ruft dort in der Nähe der Rio Don Diego. Wir wollen den Fluss mit einem Boot hinunter bis ans Meer, um etwas über den hiesigen Fischfang zu erfahren. Das Meer leuchtet azurblau Wir besuchen einen jungen Fischer, Jorge und seine Frau, deren Haupteinnahmequelle das Fischen ist. Er fängt 100 bis 200 kg Fisch pro Woche und eine Frau namens Doña Marcela kauft den Fisch. Mai, August und Oktober ist Hauptsaison für die Fischer. Hier gibt es keine großen Fischtrawler. Gefischt wird mit Angel, Netz und Reuse. Wir fahren zurück auf den Fluss, wo er uns die Netz-Technik vorführen möchte. Echt harte Arbeit. Der Auswurf des Netzes gleicht der Bewegung eines Diskuswerfers. Immerhin holt Jorge auf diese Weise 4 kleine Fische aus dem Wasser. Leider können wir mit ihm nicht wie geplant aufs Meer hinaus, die Brandung ist zu stark. Es war trotzdem sehr schön und interessant.

Von unserem Hotelbalkon aus sehen wir kurz vorm Schlafengehen in den nächtlichen hohen Oceanwellen plötzlich glitzerndes Meeresleuchten. Als hätte man helle, horizontal verlaufende Lichterketten tief im Wasser installiert. Das sieht echt unglaublich aus!

Wir verlassen heute dieses kleine Paradies hier und fahren ca. 6 Stunden mit dem Auto nach Cartagena. Ein klein wenig Erholung. An der Stadtgrenze müssen wir erst einmal anhalten. Denn dort steht eine überlebensgroße goldene Statue. Unverkennbar handelt es sich um die weltweit bekannte Sängerin Shakira, die hier in der Stadt geboren wurde. Jede Menge Touristen lassen sich vor dem Riesending ablichten.

Nachdem wir unser Zimmer im Hotel bezogen haben, gehen wir auf einen ersten Rundgang durch die schöne Innenstadt. Besser gesagt Altstadt, die von einer sehr massiven und dicken Mauer umgeben ist. Unfassbar viele Straßenverkäufer, nicht identifizierbare Gerüche, Musik an allen Ecken und Enden. Welch ein Trubel. Typisch karibisch. Und sehr heiss und feucht. Die Häuser im alten Kolonialstil bunt angestrichen, überhaupt ist hier alles sehr bunt. Die Frauenkleider, die Hauswände und so gut wie alles, was man kaufen kann. Wir setzen uns zum Abendessen draußen in ein Restaurant an einer gemütlichen Plaza und hören den zahlreichen und sehr unterschiedlichen Musikern zu - von Simon & Garfunkel über Santana bis hin zu Michael Jackson.

Wir wandern am nächsten Tag durch ein Stadtviertel mit dem Namen Getsemani. Das Zentrum dieses hippen Viertels bildet die Plaza de la Trinidad, die ein entspanntes Publikum anzieht. Man trifft sich hier, um ein Bier zu trinken und den Straßenmusikern zuzuhören, und kann sich an nahen Imbissständen gegrillte Arepas holen. In den mit farbenfrohen Wandmalereien verzierten Straßen rings um den Platz befinden sich Pizzerien und zwanglose Bistros mit klassischer kolumbianischer Küche. In Brauereikneipen, Cocktailbars und der Salsabar Café Havana wird hier bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Bunter und schriller gehts kaum noch. Es fehlen eigentlich nur noch ein paar Oldtimer-Schlitten a la Kuba. Kaum gedacht biegen sie in einem langen Corso um die Ecke. Welch ein genialer Anblick. Wir machen bei goldenem Abendlicht einen letzten Ausflug durch die romantische, farbige und quirlige Altstadt Cartagenas.

Aufwachen mit Halsschmerzen, Husten und Schnupfen auf. Kein Wunder bei den Klimaanlagen und Ventilatoren. Klimaanlage aus, dafür bläst der Ventilator dir unentwegt ins Gesicht. Ohne geht es leider nicht. Dafür hat sich Montezuma dankenswerterweise verabschiedet. Und von Christian mussten wir uns auch verabschieden, traurig und etwas tränenreich. Wir hatten eine superschöne und harmonische Zeit zusammen. Danke Christian!

Zum erfolgreichen Abschluss unserer Kolumbienreise haben wir etwas tiefer in die Tasche gegriffen und uns zwei Nächte im Hotel Punta Faro auf der Isla Mucura gegönnt. Am Hafen in Cartagena angekommen, müssen wir erst einmal die „Hafengebühren“ bezahlen. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass diese Hafengebühr eigentlich der Eintrittspreis für den Nationalpark ist, der mit 40 Inseln einer der grössten Meeresnationalparks Kolumbiens ist.
Wir verlassen Cartagena und fahren mit einem wesentlich bequemeren Schnellboot zur Insel. Diesmal ist es keine Sardinenbüchse. Zwei Stunden brettern wir in atemberaubendem Tempo über das Meer. Es taucht ein palmenbewachsenes, grünes Eiland auf: Die Insel Múcura. Jetzt sind wir mitten in der Karibik angekommen.

Das "Punta Faro" ist anders als andere Hotels. Das merkt man schnell. Es ist schon ein Lebensgefühl. Laute Musik wird hier nicht gespielt. Der Gast soll sich ungestört erholen können. Das einzige Konzert liefert die Natur. Das Zwitschern der Vögel, ab und zu das Pfeifen eines Geckos und das Rollen der Wellen. Da das Hotel direkt im Nationalpark liegt, wird viel Wert auf Nachhaltigkeit und aktiven Umwelt-, Natur- und Tierschutz gelegt. Keine Abwässer gelangen ins Meer. Dafür sorgt eine eigene Kläranlage. Als Brauchwasser wird Meerwasser verwendet und das Trinkwasser wird mittels einer modernen und besonders umweltfreundlichen Entsalzungsanlage aus Spanien aufbereitet.

Die Hotelanlage des Punta Faro ist weitläufig und inmitten von Palmen. Die Hängematten und Schaukelstühle auf der schattigen Terrasse vor dem Eingang unseres Hotelzimmer sind total gemütlich. Es gibt es hier sogar knapp über dem Meerwasser befestigte Hängematten zum Chillen. Das Meer ist eine wunderbare Mischung aus azurblau, türkis und grün. Und garantiert im Minimum 28 °C. warm. Wir lassen die Seele in der Hängematte baumeln und genießen den Gedanken, noch ganz weit weg vom Alltag zu sein. Die Isla Mucura in der Karibik und das Hotel Punta Faro sind tatsächlich noch ein kleiner Geheimtipp für Geniesser. Ein Karibiktraum, der wahr geworden ist. Für uns ist Mucura der krönende Abschluss einer Traumreise. Ein kleines Paradies. Es gibt sie also doch noch, die besonderen Schätze auf dieser Erde. Wer hinausgeht und sie sucht, der wird sie finden.
 



An unserem vorletzten Tag haben wir ein besonderes Meeting mit einem Leguan. Er ist wohl auf dieser Anlage der Herr im Haus und schleicht auf seinen vier Beinen über den kurzen Rasen, klettert Bäume und Büsche hoch, und manchmal auch in eine große Wasserschüssel zum Trinken. Wir sitzen auf unserer Hollywoodschaukel mit Blick auf den Hotelstrand und plötzlich wackelt er gemütlichen Schrittes mehr oder weniger direkt an uns vorbei. Es scheint so, als mag er uns ein wenig und präsentiert sich Andrea und Matthias in allen möglichen Lebenslagen. Matthias steigt in das lauwarme Wasser und versucht ein paar Videos auf gleicher Höhe mit diesem Leguan zu machen. Andrea sitzt 1 m höher auf einer Art Aussichtsplattform, als sich unser Leguan entschließt, Andrea’s Füße näher zu untersuchen. Wie sie berichtet, hat er mit einer sehr kleinen rosa Zunge ihre Fußfessel abgeleckt und sie mit seinen krallenbestückten Füßen ganz zärtlich berührt. Nichts Schlimmes ist passiert. Nach getaner Arbeit geht er ganz gemütlich in einer anderen Richtung weiter.

16.40 Uhr nachmittags. Wir sehen die Sonne noch ungefähr 90 Minuten, dann geht sie unter. Und damit findet auch unsere Reise ihr Ende.

Letzter Tag: Es ist 10.00 Uhr morgens. Gleich holt uns das Schnellboot ab. Ein Taxi wird uns zum Flughafen bringen. Wir haben dort dann noch 6 Stunden Wartezeit. Nach kurzem Aufenthalt in Amsterdam sollten wir dann nachmittags in München sein......  Das Meer ist heute sehr unruhig, was uns einen herrlich turbulenten Ritt auf dem Schnellboot nach Cartagena beschert hat. Der Taxifahrer erklärt uns zum Abschluss noch, dass es grundsätzlich nur zwei Temperaturwerte in Cartagena gibt: Caliente (heiß) und más caliente (sehr heiß). Heute zeigt das Thermometer nur 37 °C. an, also caliente.....

Es war eine wunderschöne und abwechslungsreiche Tour durch dieses farbenfrohe und liebenswerte Land. Wir werden die total freundlichen und aufgeschlossenen Menschen vermissen. Von dieser Freundlichkeit bringen wir etwas nach Deutschland mit. Das würde unserer Gesellschaft wirklich gut stehen und gut tun. Wir haben viel gelernt von der Kultur und Licht und Schatten gesehen.

Jetzt müssen wir nur noch nach Hause fliegen. Aber das hat gerade noch gefehlt: 4 Stunden vor Abflug nach Amsterdam erfahren wir es beim Warten im Airport. Unser Abflug ist verschoben auf morgen Mittag. Jetzt sitzen wir hier erstmal fest. Mal sehen, wie es weitergeht. Die Maschine wird komplett gecheckt wegen Durchflugs erheblicher Turbulenzen. Im Nachhinein eine sehr vernünftige Entscheidung unseres Flugkapitäns. Nach langem Hin und Her sind wir im Holiday Inn in Cartagena gelandet. Inklusive Übernachtung, Dinner und Frühstück alles auf Kosten der Airline. Morgen Mittag geht es dann endgültig los. Nach Hause kommt man immer.

Freitagmittag landen wir müde, aber sicher in München.

Noch ein kleiner Hinweis zum Schluss:

5 Wochen nach Rückkehr aus Kolumbien schauen wir uns eine spannende TV-Serie mit dem Titel "MEDUSA" an. Nachdem es ein wenig gebraucht hat, dies zu bemerken, stellen wir fest, dass die Drehorte allesamt sich in Kolumbien befanden. In Santa Marta standen wir an derselben Stelle an der Strandpromenade mit Blickrichtung Meer und die Insel El Morro wie die Schauspieler. Und dann die sandige Landzunge weiter am Norden gemeinsam mit dem Fischer, den wir dort getroffen hatten, an der Mündung des Flusses Don Diego in das karibische Meer. Inklusive der darauf befindlichen wackeligen Strandhütte. Wahrscheinlich waren es noch viel mehr Stellen, nur wir haben sie in der TV-Geschwindigkeit nicht erkannt (Medellin, Bogotá, Barranquilla .......).
 


KOLUMBIEN - TOURPLAN 2025 (19.01. - 14.02.2025)

19.01.:  Meckenbeuren - München, Schweigers Landgasthof

20.01.: AF1423 Flug München - Paris 11.00 (an 12.45)
             AF422 Flug Paris - Bogota 14.25
             Bogotá an 19.25 (Hotel Casa Deco)

21.01.: Bogotá (Hotel Casa Deco)

22.01.: Bogotá – Naturbrücke von Icononzo – Icononzo - Villavieja (Hotel Colonial)

23.01.: Villavieja – Wüste Tatacoa – Villavieja (Hotel Colonial)

24.01.: Villavieja - Armero - Ibaque (Finca Ecoparaiso)

25.01.: Ibagué – Toche– Salento - Valle de Cocora - Salento (Hotel El Mirador de Cocora)

26.01.: Salento – Hacienda Bambusa

27.01.: Hacienda Bambusa – Filandia – Marsella – Hacienda Venecia

28.01.: Hacienda Venecia – Parque Nacional Los Nevados – Hacienda Venecia

29.01.: Hacienda Venecia – Jérico – Medellin (Hotel Campana Boutique)

30.01.: Medellin (Hotel Campana Boutique)

31.01.: Medellin – Bogotá Airport – Salzkathedrale Zipaquira – Villa de Leyva (Hotel Posada de     San Antonio)

01.02.: Villa de Leyva – Barichara (Misión Santa Barbara)

02.02.: Barichara (Misión Santa Barbara) - Guane -Barichara

03.02.: Barichara – Cañon del Chicamocha – Barancabermeja (Hotel GHL)

04.02.: Barrancabermeja – Río Magdalena (Bootstransfer) – El Banco – Santa Cruz de Mompox     (Hotel Portal de la Marquesa)

05.02.: Santa Cruz de Mompox – Santa Marta (Hotel Boutique Don Pepe)

06.02.: Santa Marta – Pueblo Kogi – Casa Barlovento (Hotel Senda Cabana Barlovento)

07.02.: Casa Barlovento – Río Don Diego  - (Hotel Senda Cabana Barlovento)

08.02.: Casa Barlovento – Cartagena (Hotel 3 Banderas)

09.02.: Cartagena (Hotel 3 Banderas)

10.02.: Cartagena – Múcura (Bootstransfer / Hotel Punta Faro)

11.02.: Múcura (Hotel Punta Faro)
    
12.02.: Múcura (Bootstransfer) – Cartagena (Holiday Inn)

13.02.: Airport Cartagena
            KL741 Flug Cartagena - Amsterdam 13.45 (Tag+1 an 05.34)

14.02.: KL1849 Flug Amsterdam - München 07.45 (an 09.10)
            München, Schweigers Landhotel / Shuttleservice - Meckenbeuren