SCHON MAL WAS VON CURDS GEHÖRT?? DIE GENUSSFERKELEIEN AUS DER EIFEL

| 14.05.2018 | |
SCHON MAL WAS VON CURDS GEHÖRT?? DIE GENUSSFERKELEIEN AUS DER EIFEL

Und hier kommt nun der dritte Blogbeitrag als Photo-Reportage, in der Spicy Artworks ein kleines, regionales Unternehmen aus dem Bodenseekreis oder auch im weiteren Umfeld der Republik präsentiert, das ein besonderes Flair besitzt, sich außergewöhnliche Ziele gesetzt hat, seltene Produkte oder Angebote bietet und mit viel Liebe und Leidenschaft arbeitet. Mittels dieser Art von Featuring soll ein bescheidener Beitrag zur Unterstützung dieses Betriebes geleistet werden, damit es noch ein wenig bekannter wird als es bereits schon ist. Und gleichzeitig will Spicy Artworks dazu behilflich sein, dass diese außergewöhnliche Kleinunternehmen auch weiterhin nachhaltig auf dem Wettbewerbsmarkt überleben können. Das "ganz Besondere" soll dabei jedoch im Vordergrund stehen. 

 

Auf geht's also in den Westen Deutschlands.

 

Alles ist bei "die kompotterie" (ist das von uns eigentlich so grammatikalisch richtig geschrieben oder muss es "bei der" heißen?!?) kleingeschrieben. Das ist aber dann schon Alles, was wirklich klein ist. Dieses Genuss-Unternehmen ist schon der Hammer. Das gilt übrigens auch für die Erfinderin, Gründerin, Produktionschefin und Verkaufsgenie Sylvia Maria Brielmaier (kurz: Sylvie) aus Kallmuth in der Eifel. Das ist ein Mini-Dorf mit 347 Einwohnern in der Nähe von Mechernich. Dort lebt sie in einer Burg. Wunderschön-romantisch, alt-erhaben, still, erholsam. 

 

In dieser Manufaktur gibt es Fruchtaufstriche, Gold-Gelees, Fruchtmuse, Chutneys, Relishes, Röster - und Curds. Oh mein Gott, was ist denn ein Curd? Als Curd bezeichnet man im Englischen eine Fruchtcreme, klassischerweise „Lemon Curd“ genannt, eine Zitronencreme, die aus Zitronen, Eiern, Butter und Zucker hergestellt wird. Die Engländer lieben Lemon Curd aufs Frühstücksbrötchen, mit Scones, zum Nachmittagstee, als Tortenfüllung oder Topping für Cupcakes. Aber "die kompotterie" macht die Curds auf eine neue und ganz andere Art. Sylvie hat - wie sie selbst schreibt - experimentiert, gekostet, verworfen, variiert und optimiert, bis die Curds in den nun vorliegenden leckeren Sorten kreiert waren: Als innovative, vegane, cremige Zitrusfruchtaufstriche, die mit verschiedenen Nuss- oder Mandelmusen und weiteren Fruchtnoten verfeinert sind. Wichtig sei ihr, dass die verwendeten Früchte, Nuss-/Mandelmuse, Kokosöl bzw. -fett, wie auch der verwendete Rohrzucker sehr hochwertig sind. Selbstverständlich verwende sie ausschließlich natürliche Zutaten. Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Farbstabilisatoren, künstliche Aromen usw. kämen ihr nicht ins Glas! Curds können als Aufstrich, pur oder als Topping, auf Eis oder zu Desserts, in Joghurt, Obstsalat oder Müsli genossen werden. Man könnte noch stundenlang weiter erzählen über diese traumhaft-sündigen Produkte. Aber besser ist es, diese Infos auf der Webseite der Manufaktur nachzulesen.

 

Die "Kompotteristin" Sylvie hebt insbesondere drei Faktoren hervor, die bei ihren Leckereien auf jeden Fall gewährleistet sein müssen: 1. Der Genuss (liebevoll von ihr auch als "Die Genussferkelei" bezeichnet). 2. So gesund wie nur möglich. 3. So naturbelassen wie nur möglich. Sie verwendet übrigens gern auch regionale Produkte wie Bio-Chilis und grüne Tomaten. Es kommt eben auf den ganz besonderen Inhalt an. Und äußerlich ist es auch anders als sonst auf dem Markt üblich, wenn man z.B. die von Hand geschriebenen Deckel der zahllosen Gläser und Gläschen anschaut. Aber dazu später noch mehr!

Eines muss an dieser Stelle aber doch noch erklärt werden (man lernt ja nie aus): Kennt Ihr die "Deutsche Konfitüren-Verordnung"? Nein, wir jedenfalls nicht. Dort ist nämlich definiert, was Marmelade (als Früchte dürfen nur Zitrusfrüchte enthalten sein) und Konfitüre (kann bis zu 65% Zucker enthalten) ist bzw. sein muß. Ein Fruchtaufstrich oder auch ein Röster, der nicht nach den Regeln der Konfitüren-Verordnung hergestellt wird, enthält in der Regel deutlich mehr Fruchtanteil - bei der kompotterie zwischen 70% und 85% - und entsprechend weniger Zucker. Dazu hat "die kompotterie" als eigene Kreation noch einen sog. Fruchtsaftliköraufstrich erfunden und Fruchtmuse (eine tolle Wortschöpfung!!), die stundenlang im Ofen gebacken werden, bis alles Wasser weg ist, während Röster eher "kurzgebacken" werden.

 

Wie "erfindet" man denn eine solche Ansammlung fruchtiger Geschmacksexplosionen? "Na ja, so ein bisschen nach dem Motto try and error", erläutert Sylvie. "Ich glaube, ich besitze eine Menge Fantasie beim Gewürze- und Früchtebeschreiben und gedanklich -vorschmecken. Ich habe dann meist den endgültigen Geschmack des Endprodukts schon im Kopf." Das muß man erst mal können, denken wir uns. Am Anfang vor ca. vier Jahren sei die kompotterie-Idee nur eine Art persönlicher Rehamaßnahme durch Selbsterfahrung gewesen. Und dazu das Wagnis, auch mit dieser Idee zu scheitern. Aber mittels Krafttanken und der Kreativarbeit in ihrem kleinen Eifeldorf sei "die kompotterie" zu einem nachhaltigen Erfolg geworden. 

 

Der Wechsel zwischen der Stille ihrer Burgküche sowie des verwunschenen Gartens davor und dem Trubel der Genuss- und Kunsthandwerkermärkte macht ihr Spass und Freude. "Es ist wie ein roter Teppich, der vor mir her rollt" sagt sie nicht ganz ohne (berechtigten) Stolz. "Da müsste ich mich sehr anstrengen, dass es nicht klappt!" Auch wenn es derzeit noch an der Wirtschaftlichkeit über 12 Monate hinweg im Jahr fehle, denn die Hauptverkaufszeiten sind saisonal bedingt. Aber das schreckt Sylvie nicht ab, im Gegenteil. Sie macht übrigens alles alleine. Bis auf ihre über 80 Jahre alte Mutter, die in Ravensburg lebt und topfit ist. Die hilft ihr nicht nur immer wieder beim Etikettieren der Gläschen, sondern steht zum Beispiel auch neben ihr auf dem Verkaufsstand der IBO, der grössten Messe in Friedrichshafen am Bodensee.

 

"Das Äussere darf zum Inneren passen" erfahren wir, als wir danach fragen, warum Sylvie so viele unterschiedliche Gläser und Gläschen für ihre 60 bis 70 verschiedenen Produkte verwendet. Und dann erklärt sie voller Inbrust, dass bei ihr ein Chutney geschmacklich Ecken und Kanten hat. Auf der einen Seite süß, sauer, manchmal sogar bitter und auf der anderen Seite herzhaft, scharf, würzig. "Das ist eckig im Mund", sagt sie, "und dazu gehört dann eben ein eckiges Glas." Als sei das eine sonnenklare Selbstverständlichkeit. Damit wir es dann doch noch besser verstehen, kommt stande pede das zweite Beispiel: Ihre Curds befinden sich regelmäßig in kugelförmigen Gläsern. Denn ein Curd ist sämig, weich und cremig. Diese Harmonie schmeckt kugelig rund im Mund.... Stimmt! Wollt Ihr es mal nach"schmecken"? Diese Curds sind eh göttlicher Natur, Verzeihung, von Sylvie kreiert und mit viel Liebe gemacht. Einfach unfassbar lecker! Somit hat also jede Produktkategorie ihre eigene Form.

 

Und da kommt die französische Liebesader schon wieder durch: Bei der Namensfindung von "die kompotterie" (bitte immer kleinschreiben!) fasziniert Sylvie das "....erie" am Ende des Wortes. Natürlich mit einem langen "iiiiihhhh". Wie es die Franzosen so prima aussprechen können. Vier Gründe gab es für diese Namenswahl, die überall zu lesen ist. Erstens: Es soll etwas Bodenständiges sein. Zweitens: Kompott bedeutet "in einem Topf gekocht". Drittens: "Ich liebe Feines so wie es die Franzosen tun". Und Viertens (Originalton Sylvie): "Ich bin auch ein wenig Luxusmädchen."

Gibt's denn schon eine neue, kreative Komposition, die nicht verraten werden darf?, fragen wir. Exklusiv nur für Spicy Artworks verrät Sylvie uns, dass es demnächst ein Quittenchutney geben wird. Und dann noch einen bislang namenlosen Curd aus Schwarzkirsche, Limette und weißer Mandel (bitte merken: Das ist ein hochwertiger Konsistenzgeber!). Das sei zur Zeit aber noch "zu limettig" und reicht uns zum Beweise eine kleine Probe auf einem Löffel, damit wir dies auch selbst einmal testen können. Vielleicht dann bald noch etwas mit exotischen Früchten wie Ananas, Zitrone und Zitronengras.

 

"Würdest Du denn "die kompotterie" mit samt ihrem Produktsortiment, der Geschäftsidee und Kunden an einen grossen Konzern wie REWE oder EDEKA für einen angemessen-attraktiven Preis verkaufen, wenn Du gefragt würdest?", wollen wir zum Schluss noch wissen. "Nein, es würde nicht funktionieren. Denn ich bin das Produkt. Nein, im Moment würde ich Nein sagen", antwortet Sylvie aus voller Überzeugung. Gut gebrüllt, Löwe!

 

Zum Kochen bzw. Backen eines ihrer vorzüglich-verführerischen Genussferkeleien sind wir heute übrigens vor lauter Erzählen, Erklären und Fotografieren nicht gekommen. Eigentlich wollte Sylvie eine "rote Johannisbeere" in ein cremiges Geschmackswunder verwandeln. Aber das macht nichts. Wir kommen bestimmt einmal wieder hier an diesen ruhigen, besinnlichen Ort in der Burg von Kallmuth.

 

Und wer das Alles mal in Echt erleben will, geht erst auf die wunderschön gestaltete Webseite von "die kompotterie" (http://die-kompotterie.de) und bestellt die wundersamen Glastöpfchen einfach online dort im Webshop. Und danach bitte Sylvie persönlich kennenlernen. Auf einem ihrer Verkaufsevents in Deutschland. Die Infos, wo und wann, findet Ihr ebenfalls auf der Webseite unter http://die-kompotterie.de/mehr-kompotterie/veranstaltungen-und-maerkte/. Für alle diejenigen, die im Bodenseekreis leben: Sie kommt vom 23. bis 25. November 2018 zur "gusto! - Die Genussmesse" in die Oberschwabenhalle in Ravensburg. Nix wie hin!


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